Gott hat jeden Menschen im Blick. Die Initiative zu einer Beziehung im Glauben geht immer zuerst von ihm aus. Als seine Geschöpfe sind Menschen darauf angelegt, auf diese Initiative in aller Freiheit antworten zu können. Die Erfahrung zeigt, dass die Wege in eine lebendige Beziehung zu Gott in Vater, Sohn und Heiligem Geist sehr unterschiedlich sein können, mal mehr und mal weniger gradlinig verlaufen und auch manchmal einfach Funkstille herrscht.
Persönlichkeit zu entwickeln auf dem Glaubensweg mit Jesus meint, den Anteil in uns, in dem die Beziehung zu Gott wirksam ist, nach und nach immer mehr zu vergrößern.
Sie können sich (gemeinsam) fragen:
Das große ZIEL jedes Menschen und der gesamten Gemeinschaft der Glaubenden ist es, Gott zu lieben, ihn zu loben, ihn zu ehren und ihm zu dienen sowie unsere Mitmenschen zu lieben und dadurch vollendet zu werden. Die Kirche ist dazu da, um uns Menschen zu helfen, in diese Beziehung zu Gott hineinzufinden und dadurch persönlich und gemeinsam auf ihn hin zu wachsen.
Dabei darf die Kirche nicht Selbstzweck werden, sondern ist selbst ausgerichtet auf Gott und muss auf ihn hin durchsichtig sein. Die Herausforderung ist, jeweils das Mittel zu finden, das näher zum ZIEL führt und zu vermeiden, dass das Mittel selbst zum Ziel, zum Selbstzweck wird. Das ZIEL bestimmt die eingesetzten Mittel (Menschen, Zeit, Gebäude, Finanzen…)
Sie können sich (gemeinsam) fragen:
Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung, Austrittszahlen, aber auch die ganz persönliche Alltagserfahrung legen nahe, dass kirchliches Handeln und auch das Glauben selber immer mehr an Relevanz im Alltag der Menschen verloren haben und immer weniger eine Quelle der Inspiration darstellen. Es wächst die Zahl derer, die ohne Rückbindung im Glauben – nach ihrem persönlichen Empfinden und auch objektiv - gut leben. Glauben, erst recht Kirche, ist für viele weder relevant noch inspirierend.
Die große Herausforderung ist, zu erfahren, wann kirchliches Handeln und Glauben im Leben eines Menschen tatsächlich (nicht vermutet!) Relevanz bekommt, unter welchen Rahmenbedingungen Inspiration geschieht.
Sie können sich (gemeinsam) fragen:
In diesem Prinzip geht es um eine sozialraumsensible Haltung:
"Zum Handeln ermächtigen" bringt automatisch die Frage mit nach dem Verständnis von und dem Umgang mit Macht.
Sie können sich (gemeinsam) fragen:
In seinem hier verlinkten Video erläutert Dr. Bischof Michael Gerber die Kernbotschaft dieses Prinzips:
Unter Spannung - Video zum Hirtenwort von Bischof Dr. Michael Gerber
Sie können sich (gemeinsam) fragen:
Anstößig-steinig und zum großen Teil selbstverschuldet: Nachdem die Kundschafter des Neuen nicht gehört wurden, ist das Gottesvolk viele Jahrzehnte in der Wüste unterwegs. Was die Bibel beschreibt, kennzeichnet in gewisser Weise auch den Zustand der Kirche. Damals wie heute gibt es jedoch die Erfahrung: Gott kann gerade durch Wüstenwege sein Volk formen und neu ausrichten.
Diese Neuausrichtung zielt sowohl auf strukturelle Elemente als auch auf eine erneuerte Kultur und eine dafür notwendige Haltung der einzelnen Akteure. Die Notwendigkeit von Strukturreformen voraussetzend ist der Autor mit unterschiedlichen Menschen und Verantwortungsträgern der Frage nachgegangen: Wo zeigen sich – gerade im „Sand und Staub“ und in manchem „Schutt der Jahrzehnte“ – kleine Pflänzchen, die auf eine künftige Kultur verweisen? Wie kann das Evangelium die gemeinsame Suche und Ausrichtung auf den Auftrag des Herrn für seine Kirche im Jetzt durchdringen und wie führt es zugleich Menschen in eine innere Freiheit?
Der Autor stellt Prinzipien vor, die im Bistum Fulda die Basis für zukünftige Entscheidungen bilden werden und weit über Fulda hinaus anregend und hilfreich sind. Persönliche Praxisreflexionen von Bischof Gerber regen dazu an, eigenen Erfahrungen auf die Spur zu kommen und sich auf Wüstenwegen nicht entmutigen zu lassen. (Quelle: Herder)
Verlag Herder
1. Auflage 2024
Gebunden, 160 Seiten
18,00 € inkl. MwSt.
ISBN: 978-3-451-39748-6
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